so 10/09 21:00 | abschlussprogramm – anthony mccall: line describing a cone (screening in der pupille)

Es ist inzwischen zu einer kleinen Tradition geworden, dass wir unser Festival mit einem besonderen Programm ausklingen lassen: einem Programm, das nicht nur unsere Sinne neu ordnet, sondern auch unser Verständnis davon, was Kino sein kann. In diesem Jahr haben wir ein Werk ausgewählt, das die unendlichen Möglichkeiten aufzuzeigen versucht, die der Lichtstrahl eines 16-mm-Projektors eröffnen kann: Anthony McCall's Line Describing a Cone. Über seine “Film-Skulptur” schreibt McCall:

Line Describing a Cone ist das, was ich einen solid light film nenne. Er befasst sich mit dem projizierten Lichtstrahl selbst, anstatt den Lichtstrahl als bloßen Träger kodierter Informationen zu betrachten, der dekodiert wird, wenn er auf eine flache Oberfläche trifft. (...) Line Describing a Cone befasst sich mit einer der irreduziblen, notwendigen Bedingungen des Films: dem projizierten Licht. Er befasst sich direkt mit diesem Phänomen, unabhängig von allen anderen Überlegungen. Es ist der erste Film, der im reellen, dreidimensionalen Raum existiert.

Über fünfzig Jahre später hat Line Describing a Cone nichts von seinem radikalen Potenzial verloren. Zum Abschluss und zur Feier von exf f. 2023 laden wir daher ein, in das Licht des Projektors einzutauchen und McCalls “haptisches Kino” selbst zu erleben. Rauchen ausdrücklich erwünscht.


Mit Dank an Light Cone (Paris, Miguel Armas) für die Bereitstellung der Filmkopien. Festivalabschluss mit Getränken nach dem Filmprogramm.

Line Describing a Cone

R: Anthony McCall, 16mm, s&w, ohne ton, 30 min, 1973

Anthony McCall – LINE DESCRIBING A CONE (1973)
Anthony McCall – LINE DESCRIBING A CONE (1973)
Anthony McCall – LINE DESCRIBING A CONE (1973)
Anthony McCall – LINE DESCRIBING A CONE (1973)